Am 18. Januar 2024 verstarb unser 1. Vorsitzender und Ehrenvorsitzender des ältesten Berliner Radsport Club RC Charlottenburg e.V. von 1883 HEIN-DETLEF EWALD.
Die große Zuneigung zum Radsport begann schon als Jugendfahrer und setzte sich fort als erfolgreicher Amateurfahrer, so dass er für die Nationalmannschaft durch seinen 5. Platz bei der Deutschen Straßenmeisterschaft nominiert wurde.
Durch den Tod seines Vaters musste er in jungen Jahren die Speditionsfirma Ewald übernehmen, die er erfolgreich weiterführte und ausbaute. Sportliche Betätigung als Rennfahrer war damit nicht mehr möglich.
Seine ganze Tätigkeit steckte er nun in den RC Charlottenburg, den er 1979 als Vorsitzender übernahm.1975 fusionierten die Vereine RC Pfeil Charlottenburg von 1897, RC-Falke Charlottenburg von 1924 und der BBC-Germania 1883 zum RC Charlottenburg. Hein-Detlefs besondere Leidenschaft blieb die Förderung der Jugend. Mit seiner Firma unterstützte er befähigte Amateure im Straßenrennsport. Durch dieses Arrangement und als Förderer verstärkte er über Jahre den Charlottenburger Kader, der durch professionelles Training mit hervorragenden Leistungen aufwartete. Nach dem Weltmeistertitel im Tandemfahren 1970 in Leicester von Jürgen Barth und Rainer Müller, wurde Rainer Podlesch nach seinem Sieg in der Berliner Vier-Etappenfahrt ein Jahr später Steherweltmeister und mit seinen Mannschaftskameraden Michael Becker, Volker Kassun und Olaf Paltian Deutscher Meister im 100 KM-Mannschaftsfahren auf der Straße. Diese Erfolge für den Club wiederholten sich auch in den folgenden Jahren. Als Trainer hatte der ehem. erfolgreiche 6-Tage Profi Wolfgang Schulze regen Anteil, insbesondere an den mehrfachen Erfolgen des Weltmeisters Mike Kluge im Querfeldeinfahren.
Unter Hein-Detlefs Regie wurden viele Radrennen vom RCC veranstaltet. Im durch die Mauer getrennten Berlin fand u.a. 15 mal die Internationale City Night auf dem Tauentzien und Kurfürstendamm statt. Hier startete einst die Weltklasse der Straßenrennfahrer. Nach Jan Ullrichs Sieg bei der Tour de France 1997 holte Hein-Detlef 1998 Jan zu einem Rennen nach Berlin Unter den Linden. In den folgenden Jahren veranstaltete der Club 1999 die Startetappe der Internationalen Deutschlandtour am Berliner Dom und 2000 die Schlussetappe auf dem Tauentzien mit Unterstützung von Vereinskameraden.
Sein politisches Arrangement drückte sich aus durch seine Mitgliedschaft in der CDU. Über zwei Legislaturperioden gehörte er dem Berliner Abgeordnetenhaus an.
Im Gedenken an einen unermüdlichen Vereinsvorsitzen, der über viele Jahrzehnte den Radsport als seine Lebensaufgabe sah, trauern wir um Hein Detlef mit seiner Frau Karin und seinen Sohn Oliver.